Schützengilde Jessen e.V.

seit 1492



Das die Schießkunst in Jessen immer eifrig gepflegt wurde, davon zeugen mehrfache Nachrichten aus dem 16. Jahrhundert. Ein eindeutiges Gründungsdatum ist nicht nachzuweisen, denn es wurde schon vor dem Jahr 1549 über die Existenz von Jessener Schützen berichtet u.a. 1511, 1521 und 1524. Berichtet wurde über die Beteiligung Jessener Schützen an Schießen in Wittenberg und Herzberg.

Traditionell wurde das Jubiläum später aber auf das Jahr 1549 bezogen.

Nach Beendigung des 30-jährigen Krieges (1618-1648) wird erwähnt, daß sich viele Bürger nunmehr wieder ihrem bürgerlichen Berufe zu wandten, aber das gewohnte Schießen nicht missen möchten.

Im Jahre 1738 wurde der Schützengilde aus kurfürstlichen Gnaden die Gewährung eines Betrages von einem Gebräue Altjessener Bier in Höhe von 22 Tlr. 12 Gr. bewilligt. Die Schieß- und Exerzierübungen hatten von Himmelfahrt bis Bartholomäus (24.08) stattzufinden. 1739 bittet die Schützengesellschaft den Kurfürsten um Stiftung einer neuen Fahne, da die bisherige beim großen Stadtbrand 1728 vernichtet wurde. Im Jahre 1740 wurde die erste noch bekannte Schützen-Ordnung  der Schützengesellschaft Jessen vom Magistrat der Stadt bestätigt.

Von der Zeit des 7jährigen Krieges (1756-1763) an sind die Urkunden spärlicher und auch die Zeiten des Befreiungskrieges, wo Sachsen an der Seite Napoleons stand, haben unsere Stadt und auch die Schützengilde arg mitgenommen.

1815 kam mit dem gesamten Kurkreis auch unsere Stadt zu Preußen. In Preußen war 1812 die allgemeine Wehrpflicht eingeführt worden, deshalb hatte man ein erhöhtes Interesse, sich im Gebrauch der Schußwaffe zu üben. Das Jessener Schießhaus war aber sehr baufällig, und die Bürger waren nicht in der Lage, es ohne Beihilfe zu unterhalten. Ende der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde mit Herrn Teutschbein ein Vertrag geschlossen, wonach ihm das der Schützengilde gehörige Grundstück  überlassen wurde und er darauf ein neues Schießhaus erbaute.

Danach war dann wieder ein Blütezeit der Jessener Schützengilde. Bis 1850 gab es dann drei Kompanien: die Schützen, die Jäger und die Grenadiere. Auch hatten die Schützen bei Bränden in der Stadt ein Wachkommando zu stellen.

Im Jahre 1849 wurden der Gilde zwei Fahnen vom Preußischen König verliehen. 1856 wurde dann die bisherige aus dem Jahre 1740 stammende Schützen-Ordnung überarbeitet und den neuen Verhältnisse angepaßt und 1857 vom Magistrat der Stadt bestätigt.

Nach 1860 wurde der Schützengilde großen Schaden, durch den unglücklichen Ausgang eines Prozesses wegen der Tranksteuer-Benefiziums zugefügt, der den Mitgliedern viele Kosten und den Verlust der sogenannten Königswiese verursachte. Trotzdem hat die Schützengilde immer ihre Lebensfähigkeit bewiesen. Im Jahre 1899 wurde neben dem 350jährigem Schützenjubiläum dann auch das 50jährige Fahnenjubiläum gefeiert. Dazu stellte die Stadt die dem Schützenhause gegenüberliegende Wiese zur Verfügung.

Bis 1945 wurde die Tradition der Schützengilde in hohem Maße fortgeführt. In den Nachkriegsjahren mit der Gründung der DDR, klafft allerdings eine riesige Lücke in der Tradition, die erst am 22.05.1990 unterbrochen wurde. An diesem Tage trafen sich 19 Bürger der Stadt Jessen, um den Schützenverein „Schwarz/Gelb“ auf dem Gelände des KK-Schießstandes der ehemaligen GST wieder zu gründen. Zur Gründungsversammlung trafen sich 33 Mitglieder, welche den 1. Vorstand seit 45 Jahren mit dem Vorsitzenden Dietmar Brettschneider, sowie den Herren Bernd Schollbach und Joachim Hain zu wählen. Bereits Ende des Jahres 1990 hatte der Schützenverein 47 Mitglieder. Im Jahr 1992 nannte sich der Schützenverein „Schwarz/Gelb“ in „Schützengilde Jessen e.V.“, um. Damit hatte sich der Kreis wieder geschlossen.

In dieser Zeit schloss sich die Gilde dem Deutschen Schützenbund an und erwarb die Mitgliedschaft in den Kreisschützenverband Wittenberg 1990 und dem Landesschützenverband Sachsen-Anhalt.

Im Jahr 1993 wurde die neue Vereinsfahne nach dem Vorbild der alten eingeweiht.

Im Jahre 1999 wurde der 450. Geburtstag der Schützengilde gefeiert. Zu Gast waren damals u.a. der Präsident des Landesschützenverbandes Sachsen-Anhalt, Hans Keller. Im Jahre 2007 zog sich der Gründungsvorsitzende Dietmar Brettschneider, sowie der langjährige Schatzmeister Jochen Hain, aus dem aktiven Vorstand zurück. Herr Brettschneider wurde erster Ehrenvorsitzender.





  


  1990  H.-J. Lehmann

  1991  H.-J. Lehmann

  1992  J. Carius

  1993  S. Später

  1994  H.-J. Lehmann

  1995  J. Rehse

  1996  J. Carius

  1997  F. Siebert

  1998  T. Roedler

  1999  M. Griehl

  2000  J. Kase

  2001  A. Adler

  2002  K. Wilde

  2003  M. Griehl

  2004  J. Trog

  2005  D. Lübbers

  2006  T. Görlitz

  2007  J. Hain

  2008  T. Roedler

  2009  L. Herz

  2010  M. Schulze

  2011  D. Homolka

  2012  K.Wilde

  2013  H.-J. Lehmann

  2014  U. Kirchhof

  2015  J. Kase

  2016  R. Walrafen

  2017  D. Lübbers

  2018  Th. Peinelt

  2019  R. Gaster

  2021  D. Homolka

  2022  J. Kase

  2023  E. Schätz

  2024  U. Kirchhof

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